WE ARE OCEAN – ein interdisziplinäres Kunstprojekt, digital vernetzt
- Ansprechperson der COP (Kontaktdaten)
Schule: Ralf Tiedemann, BZO Velten, r.tiedemann@bzovelten.de
Kuratorin: Anne-Marie Melster, Kuratorin, Artport_making_waves, www.artport-projekt.org
Künstlerin: Lisa Rave, Video, Porträt
- Domain/Vorhaben – Mit welchen Themen beschäftigte sich die COP?
WE ARE OCEAN ist ein interdisziplinäres Kunstprojekt, welches Wissenschaftler, Künstler, Lehrer, Politiker, Kunstsammler und Kuratoren zusammenbringt, um Bewusstsein für die aktuellen Umweltbedingungen der Ozeane zu schaffen und über Forschung und Lösungen zu sprechen. Seit 2019 verbindet das Projekt mehrere europäische Städte wie Berlin, Marseille und Venedig und wird nun z.B. auf den amerikanischen Kontinent nach Vancouver weiter getragen. Partner aus verschiedenen Fachgebieten sprechen gemeinsam mit dem Publikum über ihre Sachkenntnisse, es wird Wissen ausgestaucht und nach möglichen Lösungen gesucht: Universitäten, Schulen, Schülerinnen und Schülern (fortan SuS genannt), wissenschaftliche Forschungsinstitute, staatliche Nachhaltigkeitsinstitute, Kuratoren-kollektive, Künstler, Sammler und private Stiftungen.
- Dies waren die Ziele der COP
Das Programm wollte Filmprojektionen, Symposien und Podiumsdiskussionen mit speziellen Formaten, Performances und Workshops kombinieren, um das Bewusstsein für Fakten und Zahlen über die Weltmeere zu schärfen und aufzuzeigen, wie Bürger durch Verhaltens- änderungen sowie Impulse an die Politik zu nachhaltigen Lösungen beitragen können. Durch diese Vorschläge wollten wir mit unserer Öffentlichkeit eine andere Sichtweise auf die Ozeane und die Welt, in der wir leben, initiieren.
Das Projekt richtet sich weiterhin an ein vielfältiges Publikum von Kunstsammlern, Museumsdirektoren, Kuratoren, Wissenschaftlern, Museumsbesuchern, Schul- und Universitätsstudenten und Bürgern ohne künstlerisches Fachwissen. Berlin, Venedig, Dublin und Marseille sind die ersten Häfen von WE ARE OCEAN, bestehend aus dem Marine Regions Forum (Berlin), dem Ocean Pavillon von TBA21 (Venedig), der Science Gallery (Dublin) sowie der Université de Marseille.
Die partizipatorisch-künstlerischen Workshops an den lokalen Schulen wurden von einer Künstlerin, die von ARTPORT_making waves ausgewählt wurde, gemeinsam mit den teilnehmenden Wissenschaftlern und Lehrern der jeweiligen Schule konzipiert. Einer dieser Workshops fand an der Barbara-Zürner-Oberschule Velten statt. Die Ergebnisse der Workshops wurden im Rahmen der Events zum Marine Regions Forum im Museum Futurum Berlin in das Publikum getragen. Dies hat in Form von partizipatorischen Performances, interaktiven Dialogformen usw. stattgefunden.
Phasen des Projektes:
Im Vorfeld des Projektes mussten vielfältige Rahmenbedingungen geschaffen werden. Der Projektrahmen und die Konzeption standen und auch die Unterstützer waren bereits über die Finanzierung hinaus gesichert. Als Teil der künstlerischen Auseinandersetzung mit der Dekade der Ozeane, kam die Hauptfinanzierung über die Vereinten Nationen, ergänzt durch Stiftungen, die Lottogesellschaft Berlin/Brandenburg und die Sparkasse. In einem ganztägigen Workshop erarbeiteten sich die SuS die globalen Zusammenhänge des Klimawandels, der Meeresverschmutzung und die damit zusammenhängenden Sachverhalte. Angeleitet wurden sie hierbei durch einen Wissenschaftler des IASS Potsdam (Institut für transformative Nachhaltigkeitsforschung).
Die Künstlerin und Filmproduzentin Lisa Rave nahm dieses erarbeitete und erfahrene Wissen mit in den nächsten Abschnitt. Die SuS setzten die Wissenschaft in einen künstlerisch-ästhetischen Zusammenhang, so entstanden Ideen und Möglichkeiten der filmischen Darstellung. Einzelne Forderungen zur Rettung der Ozeane an die Gesellschaft sowie Sequenzen der filmischen Umsetzung wurden gesammelt, recherchiert, formuliert, geclustert, entwickelt und festgehalten. Hieraus entstanden auch die plakativ dargestellten Forderungen für die Intervention beim Marine Regions Forum, die analog und digital (Etherpad, Foto/Video Dokumentation) gesichert wurden. Gemeinsam mit einem Videoproduzenten entwickelten die SuS mit Lisa Rave Filmszenen, die in loser Reihenfolge mit den SuS als Hauptrolle in einem Raum der Barbara-Zürner-Oberschule vor einem Greenscreen gedreht wurden. Die Postproduktion wurde in einem Studio in Berlin durch den Kameramann und Lisa Rave durchgeführt.
Zur Eröffnungsfeier des Marine Regions Forum im Andels Hotel Berlin reisten die SuS mit dem Bus an. Die vorbereitete künstlerische Intervention wurde während des Empfanges durchgeführt. Die Premiere des entstandenen Filmes fand ebenda statt. Die Meeres-Wissenschaftler wurden Teil der Intervention und diskutierten mit den SuS. Dies wurde per Video und mit Fotos begleitet und dokumentiert.
Am nächsten Tag nahmen drei SuS mit Künstlern, Wissenschaftler und Dr. Antje Boetius, der Leiterin des Alfred-Wegener-Instituts aus Bremerhaven, an einer Talkrunde zum Thema: WE ARE OCEAN: Can the arts mobilise youth for ocean conservation? teil. Alle Veranstaltungen des Forums wurden in englischer Sprache abgehalten. Teil dessen sein zu können, war für unsere SuS etwas sehr Besonderes.
Ein weiterer Teil des Programmes fand im Futurium Berlin statt. Gemeinsam mit Künstlern, SuS und dem Politiker Lukas Köhler MdB, Umweltpolitischer Sprecher im Bundestag, fand eine Fishbowl Diskussionsrunde statt. Diese Fishbowl wurde moderiert von Anne-Marie Melster, der Kuratorin des Projektes. Die Intervention der BZO fand diesmal gemeinsam mit der Berliner Schule Schule am Berlinickeplatzstatt. Die Absprachen zwischen den Schülern fanden im Vorfeld per Chat statt, so konnten beide Gruppen sich individuell darauf vorbereiten. Die SuS der BZO nutzen die bereits etablierten Plakate der ersten Intervention, während die SuS der Schule am Berlinickeplatz Plakate und Performances mit Megaphone einsetzten. Im Futurium kamen interessierte Besucher eigens für diese Veranstaltung in das Museum.
Der Film von Lisa Rave: WE ARE OCEAN wurde seitdem auf verschieden Kongressen und Veranstaltungen zum Thema Ozeane gezeigt.
Dokumentation und digitale Begleitung
Begleitet wurde das Projekt durch Berichte und Beiträge auf der Homepage der Barbara-Zürner-Oberschule Velten sowie auf den Social Media Kanälen der Schule (Instagram: @bzo_velten) und des Kuratoren-Kollektives ARTPORT-making_waves.
Dokumentarisches Material
Videos auf Instragram: Dokumentation; Berlin am Meer im Futurium
PRESSE: Stimmen in der Presse
Reflexion der COP
- Unsere zehn+ Empfehlungen für alle, die eine COP gründen und umsetzen wollen
- Team finden, auswählen
- Ideen entwickeln
- Aufgaben benennen
- Absprachen fixieren
- Timeline erstellen
- Rahmenbedingungen klären
- Unterstützer werben
- Verbindliche Termine vereinbaren
- Jahresplanung berücksichtigen
- Anträge stellen
- Digitale Plattformen zur kollaborativen Zusammenarbeit definieren
- Ergebnisse: Das haben wir mit unserer COP erreicht!
Der Film WE ARE OCEAN der Künstlerin Lisa Rave reflektiert eine Reihe von Workshops zum Thema Klimawandel und Ozean, die mit SuS in und um Berlin gemeinsam mit der Künstlerin durchgeführt wurden. Dabei steht weniger die dokumentarische Abbildung jener Ereignisse und Erkenntnisse im Vordergrund, als Raves Eindrücke vom Zusammentreffen mit verschiedenen jungen Individuen, ihrer Sicht-, Handlungs- und Verhaltensweisen sowie die Widersprüche, mit denen sie bei der Auseinandersetzung mit der Thematik mehr oder weniger explizit konfrontiert sind. Dies beinhaltet auch ihre Interaktion mit den audio-visuellen Medien. Eine andere Ebene des Films lässt Sounds und Stimmungen einfließen, die den konkreten Ort Berlin und den abstrakten Assoziationsraum Meer freier aufgreifen, um beide Bedingungen als diskursive und ästhetische Schnittstelle zu verknüpfen.
Die SuS haben sich mit ihrer aktiven und nachhaltigen Teilnahme an diesem Projekt einen Platz im Archiv der Unesco erarbeitet. WE ARE OCEAN in Berlin hat den SuS verdeutlicht, wie weit der Einfluss der Ozeane reicht und was sie persönlich zum Schutz und Erhalt der Weltmeere machen können.
Fotos: BZO Velten, ARTPORT_making waves
Text: Ralf Tiedemann, Anne-Marie Melster: Die weitere Verwendung der Texte erfolgt nur nach Rücksprache mit den Autoren.
Quellen: Zugriffe auf Links und Verweise sind alle am 10.04.2022 erfolgt.